Herzlich willkommen beim Schweizerischen Helikopterverband

, Renate Strecker

Erfolge bei der Offenen Deutschen Hubschraubermeisterschaft 2023

Medaillenplätze Eins und Drei für die Schweiz

Doppelten Grund zur Freude hatten die Helikoptersportler des Schweizerischen Helikopter Verbands (SHeV). Bei der als internationales Event ausgetragenen Offenen Deutschen Hubschraubermeisterschaft im thüringischen Arnstadt wurden Ruedi Boser und Stefan Meier auf Robinson R44 Gesamtsieger vor dem deutschen Team Andreas Rübner/Holger Wolff (R44). Den hervorragenden dritten Platz sicherte sich ebenfalls die Schweiz: mit der R44-Crew Werner Büchi/Werner Glatthard.

Der Flugplatz Arnstadt-Alkersleben war vom 31. August bis 2. September Austragungsort für die ODHM 2023. Der Wettbewerb, veranstaltet vom Deutschen Hubschrauber Club (DHC), ist derzeit der einzige internationale Wettbewerb im Helikopterflugsport in Europa; er enthält Elemente aus der Luftrettung, der Bergung sowie der Versorgung von Katastrophenopfern aus der Luft.

Tag eins in Alkersleben war geprägt von wechselhaftem Wetter mit böigem Wind und einigen Ausfällen. So traten letztlich, bewertet von erfahrenen Schiedsrichtern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz, nur sechs Teams an. Neben drei deutschen Crews starten zwei aus der Schweiz sowie eine aus Hongkong, letztere mit einer in England gecharterten Cabri G-2; sie belegte Rang sechs.

Erfolgreich gestaltete sich der erste Wettbewerb, das Fender Rigging (Bojen in Tonnen versenken) für die Crew mit der Starnummer 6: Boser, der Präsident des SHeV und seinen Co Meier, im Verband als Sportchef für Präzisionsfliegen zuständig, agierten nahezu perfekt und holten 299,1 von möglichen 300 Punkten. Damit setzten sie sich knapp an die Spitze vor dem Deutschen Hubschraubermeister Rübner/Wolff (296,9 Punkte). Rang drei belegten Büchi/Glatthard mit 286,1 Punkten.

Noah Pfeifer, mit 22 Jahren jüngster Pilot bei der ODHM, hatte mit seinem Ersatz-Co Frank Rudolf (auf Cabri G-2) im Vorfeld nicht trainieren können, da dieser erst am Vortag der ODHM für den verletzten Jonas Grabensee (19) eingesprungen war. Die gute Punktzahl von 252,1 ließ aber auf eine vordere Platzierung hoffen. In der Navigation ereilte die Crew jedoch das größte aller Missgeschicke. Beim Flug ohne elektronische Hilfe „verflogen“ sie sich, überschritten damit die Zeitvorgabe und beendeten die Aufgabe mit null Punkten. Damit hatten sie keine Chance mehr auf einen Podestplatz. Letztlich blieb ihnen Rang 5 im Gesamtklassement.

In der Navigation lief es für Boser/Meier gut. Der Abstand zum deutschen Spitzenteam Rübner/Wolff betrug 4,9 Punkte. Nach dem Fender Rigging und der Navigation trennten beide Teams 2,7 Punkte. Hinter den späteren viertplatzierten Hartmut Hopf/Markus Günthör (R44) beendeten Büchi/Glatthard die ersten beiden Wettbewerbe noch auf Rang vier.

Der zweite Wettbewerbstag offenbarte bessere bis gute Wetterbedingungen. Bereits beim morgendlichen Precision Hover legten Boser/Meier vor mit deutlichen 8 Punkten Differenz zu Rübner/Wolff. Büchi/Glatthard überholten mit 237,7 Punkten das deutsche Team Hopf/Günthör, das im Präzisions-Schwebeflug nur 137,8 Punkte erreichte.

Der abschließende Slalom brachte, wie bereits im Vorjahr, die Entscheidung um den Gesamtsieg. Sowohl die Schweizer als auch die Deutschen zeigten Nerven und „verpatzten“ einige Elemente im Parcours. Am Ende trennten sie hauchdünne 1,4 Punkte. Der Vorsprung aus dem Präzisions-Schwebeflug reichte Boser/Meier jedoch zum Gesamtsieg mit 1161,5 von möglichen 1200 Punkten. Kleiner Trost für Rübner/Wolff: Sie konnten mit 1154,4 ihre persönliche „Bestleistung“ aus dem Vorjahr nochmals verbessern. Büchi/Glatthard kamen mit 926,1 Punkten auf Rang 3 im Gesamtklassement.

Bei der Siegerehrung übergab DAeC-Präsident Claus Cordes als Ehrengast den „Präsidenten-Pokal“ an die siegreiche Crew Boser/Meier. Den Pokal des SHeV konnte DHC-Präsident Michael Schauff an die Crew Büchi/Glatthard übergeben.